Thrustmaster T500 RS – Ausführlicher Testbericht

Mit dem Thrustmaster T500 RS kommt das offizielle Gran Tourismo 5-Lenkrad zum ersten Mal von Thrustmaster und nicht wie bisher von Logitech. Thrustmaster war in der Vergangenheit vor allem für high-end Controller für Flugsimulatoren bekannt. Nach dem Kauf der Lizenz für Gran Tourismo 5 konzentrierte sich der Hersteller zusätzlich auf die Produktion eines qualitativ hochwertigen Lenkrades, dass die bisherigen Thrustmaster Lenkräder vergessen machen soll. Ob das Thrustmaster T500 RS die hohen Erwartungen als Referenzlenkrad erfüllen kann, lest Ihr in unserem Testbericht.

Merkmale des Thrustmaster T500 RS

Thrustmaster T500 RS

Wie bereits angedeutet, war Thrustmaster bisher nichts für die Produktion von hochwertigen Controllern für Rennsimulationen, sondern eher für Plastiklenkräder bekannt. Die Produktbeschreibung des Thrustmaster T500 RS klingt aber vielversprechend:

  • Lenkrad: 1080° Lenkeinschlag
  • Lenkrad: Kräftiger FFB-Antrieb
  • Lenkrad: authentische Abmessungen mit Metallapplikationen
  • Lenkrad: 30cm Durchmesser mit gebürsteten Metallspeichen
  • Lenkrad: Lenkradschaltung Aus Metall an der Basis befestigt
  • Pedalsatz: Stabile Metallausführung – Mehr als 7kg Gewicht
  • Pedalsatz: Drei in der Höhe und im Abstand zueinander anpassbare Pedale
  • Pedalsatz: Bremspedal mit zusätzlichem, einstellbaren Widerstand
  • Pedalsatz: Mit Fussablage aus Tropfenblech
  • Pedalsatz: Einzigartiges Design mit zwei Aufstellpositionen
    • Bodenbefestigte Pedale (F1)
    • Hängende Pedale (GT)

Man braucht das Thrustmaster T500 RS nicht einmal aus der Verpackung zu holen, um zu merken, womit man es hier zu tun hat: Die Packungsbeschriftung zeigt es bereits, 18kg Gesamtgewicht für das Lenkrad und die Pedale.

Lenkrad und Pedalset

Thrustmaster T500 RS: Packung

Beim Auspacken findet man dann schnell heraus, was für das enorme Gewicht verantwortlich ist. Die Bodenplatte des Pedalsets besteht auf Metall, die Pedale selbst bestehen aus Metall, das Pedalgehäuse besteht aus Metall. Kurz gesagt: Alle besteht aus massivem Metall, bis auf die Anschlusskabel, die auf der Rückseite aus dem Pedalgehäuse kommen.

Die Lenkeinheit ist nicht aus Metall gefertigt und das ist auch gut so, bei der Größe der Lenkeinheit wäre es wahrscheinlich schwierig das Gerät zur Benutzung auf den Tisch zu wuchten. Das Lenkrad lässt die Konkurrenten von Logitech und Fanatec fast mikrig wirken.

Da das T500 RS keine separate Schalteinheit besitzt, ist die Verkabelung etwas einfacher als z.B. beim Fanatec Porsche 911 GT2-Lenkrad mit der separaten sequentiellen oder H-Schaltung. Es gibt insgesamt 3 Kabelverbindungen: Die Pedaleinheit und Stromversorgung werden mit der Lenkradeinheit verbunden und die Lenkradeinheit per USB-Kabel mit der Playstation 3 oder dem PC. Geschaltet wird beim Thrustmaster Lenkrad mit zwei großen Chrom-Schaltwippen, die nicht am Lenkrad, sondern am Lenkradgehäuse angebracht sind. Die Schaltwippen drehen sich als bei Lenkeinschlägen nicht mit.

Das Thrustmaster T500 RS ist nur mit der Playstation 3 und dem PC kompatibel, Xbox360-Kompatibilität fehlt. Für die Benutzung an der Playstation 3 wird die neueste Softwareversion von Sony benötigt. Zurzeit ist die Spiele-Kompatibilität des Lenkrades auf Gran Tourismo 5 and Dirt 3 beschränkt. Bei anderen Spielen funktioniert das Lenkrad zwar, allerdings ohne Force-Feedback. Für diese Spieler muss man wohl oder übel auf eine neuere Softwareversion von Sony warten. Am PC ist das Lenkrad aber voll-funktionsfähig, sobald die zugehörigen Treiber installiert wurden.

Benutzung des Thrustmaster T500 RS

Thrustmaster T500 RS: Lenkrad

Die Lenkradeinheit wird wie üblich mit einem Klemmmechanismus an der Tischplatte befestigt. Zur Arretierung wird eine Schraube verwendet, die mit der Hand festgezogen wird. Wenn man es darauf anlegt, kann das Lenkrad nach der Befestigung noch auf dem Tisch bewegt werden, für den Spielbetrieb ist die Befestigung allerdings ausreichend.

Sobald das Lenkrad verbunden wird läuft es einmal zur Selbst-Kalibrierung den gesamten Lenkwinkel von 1080° ab. Der Lenkwinkel ist damit eine halbe Umdrehung höher als bei den Konkurrenten von Fanatec und Logitech. Es ist allerdings fraglich, ob es überhaupt ein Spiel gibt, für den so ein großer Lenkeinschlag benötigt wird.

Da das Lenkrad als offizielles Gran Tourismo 5 Lenkrad an den Start geht ist es funktioniert es mit diesem Spiel natürlich sehr gut. Im Einstellungsdialog von GT5 sieht man ein Bild des T500 RS, um die Tastenbelegung zu verändern. Auf dem Lenkrad findet man alle Tasten, die auch auf einem originalen PS3-Controller zu finden sind. Teilweise sind die Tasten aber nicht erreichbar ohne die Hand vom Lenkrad zu nehmen. Man sollte sich also genau überlegen, welche Tasten man mit welcher Funktion belegt, damit man während der Fahrt das Lenkrad nicht loslassen muss.

Etwas enttäuschend ist leider auch der Überzug des Lenkrades aus Gummi. Das Lenkrad bietet zwar enorm guten Halt, die Konkurrenten bieten allerdings für einen niedrigeren Preis einen Lederüberzug an, der auf Dauer noch etwas griffiger ist.

Im Test mit Gran Tourismo 5 auf der Playstation 3 bzw. iRacing auf dem PC hat uns besonders die Force-Feedback-Funktionalität des Thrustmaster T500 RS überzeugt. Der 65-Watt hat genug Power, um eine Rennsimulation zum Krafttraining ausarten zu lassen und ist dabei angenehm leise. Die Präzision des Motors ist trotz der Kraft beeindruckend: Jede Bodenwelle, jedes Bremsen, jeder Drift wird realistisch vermittelt. Das Lenkrad fühlt sich beim Fahren fantastisch an und mit einer Auflösung von 16-Bit ist die Empfindlichkeit des Lenkrades sehr gut. Die Lenkbewegungen werden von einem speziellen Sensor elektromagnetisch erfasst. So soll die Präzision des Lenkrades über die gesamte Lebenszeit erhalten bleiben.

Die Pedalbewegungen werden von einfachen Potentiometern erfasst. Die Pedale arbeiten bzgl. Präzision auf einem ähnlich hohen Niveau, wie das Lenkrad, können allerdings nicht mit der Qualität der Fanatec ClubSport Pedals mithalten. Das liegt aber weniger an der geringen Qualität der Thrustmaster Pedale, als viel mehr an der außerordentlichen Qualität der Fanatec Pedale. Die Pedale des Thrustmaster T500 RS können ins zwei Positionen angebracht werden: Alternativ sind die Pedale an der Bodenplatte oder hängend befestigt, um ein GT- oder Formelfahrzeug zu simulieren. Das Fahrerlebnis ändert sich durch die andere Art der Befestigung allerdings nicht großartig, so dass sich der relativ aufwendige Umbau der Befestigung nicht lohnt, wenn man häufig verschiedene Fahrzeugtypen fährt.

Thrustmaster T500 RS: Pedale

Über die Schaltwippen des Thrustmaster T500 RS lässt sich diskutieren, machen werden sie mögen, manche werden sie wahrscheinlich hassen. Wie schon beschrieben, drehen sie sich nicht mit dem Lenkrad mit, was es manchmal schwierig macht sie während eines Lenkeinschlages zu erreichen. Die Schaltwippen selber sind allerdings hochwertig ausgeführt und haben einen angenehm kurzen Schaltweg mit einen deutlich spürbaren Druckpunkt.

Fazit

Das Thrustmaster T500 RS überzeugt mit einer guten Leistung und Qualität, vor allem die Force-Feedback-Funktionalität ist besser als bei der Konkurrenz, darüber hinaus offenbart das Lenkrad in keiner anderen Disziplin große Schwächen, ohne überragend zu sein.

Bei einem Preis von 500€ zum Zeitpunkt des Tests ist es allerdings schwierig eine Kaufempfehlung auszusprechen. Beispielsweise das Fanatec Porsche 911 GT2 ist in allen Kategorien (ausgenommen Force-Feedback) genauso gut oder besser (vor allem ClubSport Pedals) und kostet deutlich weniger.

Es empfiehlt sich allerdings in einiger Zeit noch einmal die Preise des Thrustmaster T500 RS zu prüfen. Falls der Preis von Thrustmaster nach unten korrigiert wird, könnte das Lenkrad doch einen Kauf wert sein.

Den aktuellen Preis des Thrustmaster T500 RS findet Ihr hier.